Checkliste für deinen Probetag

Du hast einen Beruf gefunden, den du kennenlernen möchtest und fragst dich, was deine nächsten Schritte sind? Erfahre, was es zu beachten gibt, damit deinem Probetag nichts mehr im Wege steht.
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Wie beantrage ich einen Probetag?

Schüler ab der 8. Schulstufe dürfen laut Schulunterrichtsgesetz pro Schuljahr fünf Schnuppertage während der Unterrichtszeit absolvieren und nach erfolgter Genehmigung durch die Schule an diesen Tagen dem Unterricht fernbleiben. Voraussetzung ist, dass du dich rechtzeitig bei deinem Klassenvorstand meldest und die Freistellung für den Probetag beantragst. Erkundige dich bei deinem Klassenvorstand, ob deine Schule ein entsprechendes Formular zur Beantragung der Freistellung für deinen Schnuppertag bereitstellt. Falls nicht, kannst du das Formular der Wirtschaftskammer verwenden.

Außerdem gibt es für Schüler noch die Möglichkeit Schnuppertage außerhalb der Unterrichtszeit zu organisieren. Diese Variante fällt nicht in die Zuständigkeit der Schule und ist eine privatrechtliche Vereinbarung zwischenden Eltern und dem Betrieb, in dem du deinen Probetag absolvierst. Auch hierfür stellt die Wirtschaftskammer eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem Unternehmen und dir bzw. deinen Erziehungsberechtigten zur Verfügung.

Generell gilt, dass pro Betrieb nicht mehr als 5 Tage geschnuppert werden darf. Solltest du jedoch in mehreren Betrieben Probetage absolvieren, so darf der Zeitraum der Berufsorientierung aus Gründen der gesetzlichen Unfallversicherung insgesamt 15 Schnuppertage pro Kalenderjahr nicht übersteigen. 

 

Bin ich während dem Probetag versichert? 

Als Schüler bist du im Rahmen der gesetzlichen Schülerunfallversicherung versichert. Das bedeutet, Schüler und Schülerinnen sind nach dem Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz (siehe ASVG § 175 Abs. 5) bei der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (kurz AUVA) unfallversichert und müssen nicht bei der Sozialversicherung angemeldet werden. Dieser Versicherungsschutz bleibt sowohl bei Berufsschnuppertagen während als auch außerhalb der Unterrichtszeit aufrecht. Es entstehen somit keine Versicherungsgebühren.

Hast du deine Schulpflicht bereits abgeschlossen und besuchst du keine Schule mehr, so kannst du selbstverständlich trotzdem einen Probetag absolvieren. In diesem Fall erkundige dich direkt beim jeweiligen Unternehmen bzgl. Unfall-, Kranken- und Haftpflichtversicherung.

 

Was erwartet mich an meinem Probetag?

Ein Probetag zeigt dir im Regelfall ein realistisches Bild des Berufes und des jeweiligen Betriebes. Durch Zusehen, Fragen stellen und Ausprobieren einfacher, ungefährlicher Tätigkeiten lernst du den Arbeitsalltag kennen. Eine Eingliederung in den Arbeitsprozess als Ersatz oder Entlastung eines Mitarbeiters des Betriebes ist dabei nicht zulässig.

Deine Aufsichtsperson im Betrieb wird dich zu Beginn des Schnuppertages auf etwaige relevante Rechtsvorschriften, wie zB jugendschutzrechtliche Bestimmungen, Bestimmungen des Arbeitnehmerschutzes und arbeitshygienische Vorschriften, hinweisen. Alle Arbeits-, Sicherheits-, Hygiene- und Kleidungsvorschriften, die im Betrieb gelten, sind von dir unbedingt einzuhalten.

Checkliste für Schnuppertag
Checkliste Schnuppertag

 

Wie verhalte ich mich am Probetag?

  • Informiere dich rechtzeitig vor deinem Probetag über den Standort des Betriebes und kläre ab, wie du deinen Arbeitsplatz erreichst. Solltest du auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sein, sieh dir den Fahrplan spätestens am Vortag an und plane deine Fahrt.
  • Sei pünktlich zur vereinbarten Zeit im Betrieb. Das zeigt, dass man sich auf dich verlassen kann.
  • Speichere dir Name und Telefonnummer deiner Ansprechperson im Betrieb in dein Handy ein oder schreibe sie dir auf einen Notizzettel. Solltest du erkranken und den Probetag nicht absolvieren können, melde dich vor Arbeitsbeginn beim Betrieb bzw. deiner Ansprechperson telefonisch ab. Sollte das Berufsschnuppern während der Schulzeit geplant sein, informiere auch deinen Klassenvorstand, dass du krank bist und den vereinbarten Schnuppertag nicht absolvieren wirst.
  • Zeige dich am Probetag von deiner Schokoladenseite: Begrüßen und Verabschieden, Blickkontakt bei Gesprächen, Bitte und Danke sollten zu deinem Standardrepertoire gehören. Nutze diese Gelegenheit um Interesse zu zeigen, Fragen zu stellen und deine potentiellen Arbeitgeber, Lehrlingsausbildner und Arbeitskollegen kennen zulernen. Der erste Eindruck zählt und ein Schnuppertag kann ein wichtiger Schritt in Richtung Lehrplatz sein.
  • Beachte die Hinweise deiner Mitarbeiter. Arbeits-, Sicherheits-, Hygiene-und Kleidungsvorschriften, die im Betrieb gelten, sind von dir unbedingt einzuhalten.
  • Ein Probetag ist in der Regel anstrengend - Nimm dir auf alle Fälle eine Jause mit, damit du dich während des Schnuppertages verpflegen kannst.
  • Falls du für die Schule einen Erfahrungsbericht verfassen musst, mache dir Notizen. Oft ist dieser Bericht auch die Grundlage für eine Nachbesprechung im Unterricht.
  • Bitte deine Betreuungsperson um Feedback und eine ehrliche Einschätzung, ob du für den Beruf gut geeignet bist. Vergiss aber nicht, dass dieses Feedback eine Einzelmeinung ist und nicht notwendigerweise über deine berufliche Zukunft entscheidet. Am Ende des Tages ist es dir selbst überlassen, welchen Weg du einschlagen möchtest und bis heute ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Ein Probetag erleichtert nicht nur die Entscheidung für einen Lehrberuf. Auch Schüler, die eine weiterführende Schule besuchen, erhalten durch einen Schnuppertag die Möglichkeit, verschiedene Berufe und die Arbeitswelt besser kennen zu lernen.

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