Dein perfekter Probetag oder “Shine, baby, shine”

Du hast den inneren Schweinehund überwunden, einen Probetag vereinbart und bereits eine Terminbestätigung erhalten. Gratulation, der erste Schritt ist getan. Jetzt folgt die Kür.
Probetag Team
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21.11.21
-
6
Minuten Lesedauer

Gemischte Gefühle vor deinem großen Tag?

Keine Angst, es ist vollkommen normal, dass man sich auf den ersten Schnuppertag nicht nur freut sondern auch ein leicht mulmiges Gefühl in der Magengegend spürt. Immerhin gibt es so viele Gedanken, die einen den Abend davor quälen: Ich hoffe, ich verschlafe mich nicht! Sind die Leute dort nett zu mir? Was passiert, wenn ich den Ansprüchen nicht gerecht werde? Warum mache ich das überhaupt?

Spätestens wenn dir die letzte Frage im Kopf herumschwirrt ist es höchste Zeit für einen Realitätscheck und diesen Artikel.


Ein Probetag ist deine Chance

Sieh den Probetag als das was er ist: eine Chance für dich deinen möglicherweise zukünftigen Arbeitgeber kennen zu lernen. Anstatt dich auf die Meinung anderer zu verlassen, bietet dir ein Schnuppertag die einmalige Möglichkeit dir selbst ein Bild von Lehrberuf, Arbeitgeber und Kollegen zu machen. Statt die Katze im Sack zu kaufen, bekommst du die Chance die Mieze zuerst mal kennen zu lernen. Danach kannst du dich ohne Druck entscheiden, ob ihr zueinander passt oder es bei dem einmaligen Kennenlernen bleibt. Und zu wissen, was du nicht möchtest, bringt dich schließlich auch einen entscheidenden Schritt weiter.


Um welche Uhrzeit startet mein Probetag?

Grundsätzlich machst du dir die genaue Uhrzeit direkt mit dem Unternehmen aus. Sei pünktlich und plane deine Anreise spätestens am Vorabend. So zeigst du schon vor dem ersten Wortwechsel, dass man sich auf dich verlassen kann. Sollten sich am Weg zum Schnuppertag tatsächlich unvorhergesehene Hindernisse auftun, die dein pünktliches Eintreffen gefährden, nimm dein Handy zur Hand und informiere deine Kontaktperson im Unternehmen.

Aus gesetzlicher Sicht, dürfen Jugendliche von Montag bis Freitag nicht länger als 8 Stunden pro Tag in der Zeit zwischen 7:00 und 18:00 Uhr im Betrieb anwesend sein. Bei Berufen mit besonderen Arbeitszeiten kann die Beginn– und Endzeit aus Gründen der praxisorientierten Berufsorientierung mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten davon abweichen (Rauchfangkehrer, Reinigungstechnik, Bäcker, Konditor ab 6:00 Uhr; Maskenbildner bis 20:00 Uhr).


Wie läuft ein Probetag im Normalfall ab?

Durch Zuschauen, Fragen stellen und Ausprobieren einfacher, ungefährlicher Tätigkeiten lernst du den Arbeitsalltag, die Mitarbeiter und das Unternehmen kennen. Ein erfolgreicher Probetag hängt größtenteils von dir selbst ab: Je engagierter und motivierter du bist, je mehr Fragen du stellst und je offener du auf die Mitarbeiter zugeht, desto mehr Einblicke gewinnst du. Nutze den Schnuppertag, um dir ein umfassendes Bild zu machen und sieh ihn als Chance und Unterstützung, um die richtige Berufswahl treffen zu können.


Bekomme ich für den Probetag bezahlt bzw. muss ich dafür bezahlen?

Der Probetag ist für Jobinteressenten und Unternehmen kostenlos. Da ein Schnuppertag kein Arbeitsverhältnis darstellt, besteht kein Anspruch auf Entlohnung. Im Vordergrund stehen die Erfahrungen, die du sammelst und das gegenseitige Kennenlernen. Im Idealfall gewinnst du die entscheidenden Einblicke in den Berufsalltag, findest heraus, ob das Unternehmen zu dir passt und lernst die Personen kennen, die dich in deiner Ausbildung begleiten. Unbezahlbar in unseren Augen. ;)


Wie alt muss ich für den Probetag sein?

Ein Schnuppertag ist ab der 8. Schulstufe möglich, wobei es verschiedene Varianten von Berufsschnuppertagen gibt. Bist du noch in der Schule, wird zwischen Schnuppertagen während der Unterrichtszeit und außerhalb der Unterrichtszeit (z.B. in den Ferien) unterschieden. Hast du die Schulpflicht bereits erfüllt und bist momentan ohne aufrechten Schulbesuch, ist ein Probetag selbstverständlich trotzdem möglich. 


Wie viele Probetage kann ich machen?

Schüler dürfen laut Schulunterrichtsgesetz fünf Schnuppertage pro Schuljahr beantragen und nach erfolgter Genehmigung durch die Schule an diesen Tagen dem Unterricht fernbleiben. Voraussetzung ist, dass du dich rechtzeitig bei deinem Klassenvorstand meldest und die Freistellung für den Probetag beantragst. Der Versicherungsschutz im Rahmen der gesetzlichen Schülerunfallversicherung bleibt aufrecht.

Außerdem gibt es noch die Möglichkeit Schnuppertage außerhalb der Unterrichtszeit zu organisieren. Diese Variante fällt nicht in die Zuständigkeit der Schule und ist eine privatrechtliche Vereinbarung zwischen den Eltern und dem Betrieb, in dem du deinen Probetag absolvierst.

Generell gilt, dass pro Betrieb nicht mehr als 5 Probetage absolviert werden dürfen. Solltest du jedoch in mehreren Betrieben „schnuppern“, so darf der Zeitraum der Berufsorientierung aus Gründen der gesetzlichen Unfallversicherung insgesamt 15 Tage pro Kalenderjahr nicht übersteigen. 


Warum nochmal sollte ich einen Probetag buchen?

Die Wahl des Berufes und Arbeitgebers ist eine der wichtigsten und zugleich schwierigsten Entscheidungen. Deshalb ist es umso wichtiger herauszufinden, wo deine Interessen, deine Talente und deine Motivation liegen, damit du den für dich richtigen Weg wählst. Ein Schnuppertag ermöglicht es dir Unternehmen und Ausbildungsbetriebe kennenzulernen und dir ein eigenes Bild zu machen. Finde heraus

  • was genau hinter der Berufsbezeichnung steckt
  • wie ein typischer Arbeitstag aussieht
  • was Unternehmen von ihren Mitarbeitern und Lehrlingen erwarten
  • wie die Kollegen miteinander umgehen und dich als Neuling aufnehmen


Hätte / Könnte / Sollte - EINFACH MACHEN!

Spätestens jetzt sollte klar sein, dass ein Probetag absolut kein Grund ist die Nerven zu verlieren. Ganz im Gegenteil ist dieser Tag eine win-win-Situation sowohl für dich als auch für den Ausbildungsbetrieb. Ihr könnt euch gegenseitig kennenlernen und danach entscheiden, ob eure Erwartungen übereinstimmen. Falls ja, ist der Rest ein Kinderspiel. Solltet ihr euch nicht füreinander begeistern können, so hast du wertvolle Erfahrungen gesammelt und weißt zumindest, in welche Richtung du besser nicht gehst.

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